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224 Route 28.BENARES. Die Ghâtsin kostbaren Gewändern beobachten bestimmte Zeremonien und
murmeln Gebete. Einfache Leute, nur mit einem Lendenschurz be-
kleidet
, machen weniger Umstände. Tiefernst stehen sie im Wasser,
begießen sich mit der hohlen Hand oder aus kleinen Schöpfgefäßen
Kopf und Schultern oder tauchen unter.

Man zählt im ganzen 47 Ghâts, von denen nachfolgend die
wichtigeren hervorgehoben werden. Ungefähr in der Mitte liegt
das Dasâsamedh Ghât (Pl. C 3), das einen bequemen Zugang von
der Stadt her hat und daher in der Regel Ausgangsort für die Boot-
fahrt
ist (vgl. S. 221). Es soll die Stelle bezeichnen, an der Brahma
sein großes Zehn-Pferde-Opfer (dasa-asva-medha) dargebracht habe,
und ist einer der vornehmsten und besuchtesten Badeplätze, wenn-
gleich
ihm der schmeckende Hintergrund größerer Bauwerke fehlt,
bis auf einen roten Schivatempel, mit hohem Turmdach.

Stromaufwärts folgt unmittelbar das Sîtalâ Ghât, mit einem
Tempel der Sîtalâ, der Schutzgöttin gegen Hautkrankheiten, außer-
ordentlich
belebt. Der nächste Badeplatz, Illabhaj Ghât, ge-
hört
den Bewohnern des Dekkhan; in Nischen sieht man Figuren der
Flüsse Ganges, Sarasvatî und Jamnâ, sowie der Götterdreiheit
Trimûrti (S. LIX) und Vischnus als Narsingh (Löwenmann).
Stattlich ist das Munshi Ghât (Pl. C 3), mit großen Uferschutz-
bauten
und drei mächtigen Pfeilern, die Balkons tragen; ein Teil
dieses Ghâts ist den Mohammedanern eingeräumt. Weniger be-
deutend
sind das Râna Ghât, mit verfallendem Palast des Mahârâna
von Udaipur, das Chausatti Ghât, eins der ältesten, usw. Hier
wie an andern Stellen sieht man viele Brahmanen, die als Sannyâsi
oder Bettelmönche den höchsten Grad irdischer Heiligkeit erreicht
haben und sich in völliger Abkehr von der Welt auf das Paradies
vorbereiten. Weiterhin das kleine Chauki Ghât, wo unter einem
alten heil. Feigenbaum Reste einer wahrscheinlich noch der bud-
dhistischen
Zeit angehörigen Plattform erhalten sind, mit Schlangen-
und anderen Reliefdarstellungen. Unmittelbar darauf folgen der
Verbrennungsplatz für die Leichen des südlichen Stadtteils und
das Kedârnâth Ghât (Pl. C 4), mit großer Treppenanlage und
einem Schivatempel oben (der Kedârnâthtempel am Himâlaya ist
ein Hauptheiligtum des Schiva). Das Hanuman Ghât ist eins
der umfangreichsten von allen und sehr belebt; oben ein Tempel
des Affengottes (S. LIX; nördl. davon bezeichnet eine kleine rote
Kapelle einen ehem. Satî- oder Witwenverbrennungsplatz. Das
Dandi Ghât gehört der Ascetikersekte der Dandi Pants; man sieht
Yogis mit aschebestreuten bräunlichen Gewändern in allerlei Art
der Selbstpeinigung. Das Shivâla Ghât (Pl. C 4) ist künstlerisch
bemerkenswert, ein wohlgehaltener Bau aus blaßrotem Sandstein,
ehemals Palast des Mahârâja von Benares, jetzt von 15-20 Mönchen
der Kapilasekte bewohnt; die sehr belebten Treppen sind strom-
aufwärts
abgerundet. Das Bachraj Ghât (Pl. C 4) gehört den